Biketour durch das malerische Elsass

Zu meinem Geburtstag, welcher, wie es sich für ein anständiges Sommerkind nunmal gehört, mitten im Hochsommer liegt, gönne ich mir jeweils gerne ein spezielles Outdoor-Abenteuerchen. Dieses Jahr stand eine 1 bis n-tägige Biketour durchs Elsass auf dem Programm.

Mein Tagesmotto:
Radle glücklich 🤩 🚴‍♀️
radle froh 🤠 🚴‍♀️
älter wirst du sowieso 🎂

Von Basel nach Strassburg sind es rund 140 tendenziell leicht abfallende Kilometer, was theoretisch an einem Tag zu schaffen wäre. Mit dem „n“ hielt ich mir jedoch bewusst das Türchen für spontane Ideen offen – man soll die Feste schliesslich feiern wie sie fallen.

Tag 1: Basel > Colmar (105km)

Zuerst gings mit Zug und Tram bis Weil am Rhein bei Basel.

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👩‍🦰 „Sag mal, liebes Drämmli, warum ist es denn da wo wir hinfahren so schön?“ 

🚋 „Weil am Rhein!“ 

👩‍🦰 „Jääsooo.“

In Weil galt es den europäischen Rhein-Radweg (Route 15) ausfindig zu machen und dann gings auch schon los nordwärts. Der Rhein-Radweg ist an sich ein komfortabler Kiesweg, der jedoch aufgrund der heftigen Regenfälle vom Vortag stark aufgeweicht war, was das Anspruchsniveau um eine halbe Nuance anhob.

Als ich das malerische Breisach erreichte, hatte ich 65 Kilometer in den Beinen und einen knurrenden Magen der nach Kohlenhydraten lechzte. Also suchte ich mir ein lauschiges Plätzchen in einem gemütlichen Strassen-Café und stärkte mich mit Badischen Maultaschen auf Salatbouquet und einer erfrischenden Apfelsaftschorle.

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Kohlenhydrate. So wichtig.

Die ersten nennenswerten Höhenmeter der Tour galt es bei der Besichtigung des Städtchens Breisach zu bewältigen.

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Malerisches Breisach DE.

Gemäss der Routenbeschreibung führt der Rhein-Radweg auf der französischen Seite ab Breisach bzw. Neuf-Brisach bis Artzenheim abwechslungsreich durch Dörfer und Felder. Das klang nach einer prüfenswerten Alternative zum eher monotonen, teilweise matschigen Kiesweg auf der rechten Rhein-Seite. Nach eineinhalb Maultaschen stand mein Entschluss fest: ja, ich wollte meinen Weg auf der französischen Seite des Rheins fortsetzen!

☝️ „Attention, mesdames et messieurs, j’arrive!!!“

Nach der Mittagspause war zunächst volle Konzentration für den Seitenwechsel gefordert. Als Quereinsteiger auf der linken Rhein-Route muss man sich nämlich zunächst auf dichtbefahrener Hauptstrasse bis zum offiziellen Rhein-Radweg durchschlängeln – stets auf der Hut, nicht irrtümlicherweise die Autobahnauffahrt zu erwischen (Anmerkung: die Autobahntafeln sind in Frankreich blau, so wie in der Schweiz die Hauptstrassenschilder.)

Kurz vor Kunheim ballte ich stolz die Faust in die Luft, als ich den Rhein-Rhône-Kanal erreicht hatte. Jetzt musste ich nur noch immer schön dem Kanal folgen und würde Strassburg in den frühen Abendstunden erreichen.  Soweit der Plan.
Dass ich bei Kunheim zwar den Kanal, damit aber nicht den Radweg Nr. 15 erreicht hatte, wurde mir erst viel später an diesem Abend bewusst. In Colmar. Tja, wenn man eben plötzlich eine 90-Grad-Wende vornimmt und sodann dem falschen Kanal folgt, landet man eben nicht im nördlichen Strassburg, sondern im westlichen Colmar. Soviel zum Plan, herrje!
Ich danke dem Universum sehr herzlich für diesen Lausbubenstreich! 😅

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Rot = offizieller Rhein-Radweg Nr. 15 / Gelb: doedels Route 😅

 

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Colmar hat offensichtlich ein Herz für Radfahrer 🤩

Ich erreichte die Touristeninformation im Zentrum von Colmar just zehn Minuten vor deren Schliessung und ergatterte mir noch husch die Adressen von einigen potenziellen Unterkünften, die im Verlaufe des Nachmittags noch freie Kapazitäten angemeldet hatten. Die zweite Adresse, das Beauséjour, war bereits ein Erfolg. Das Hotel liegt etwas ausserhalb des Stadtzentrums, aber ich hatte ja mein Rad dabei und auf ein paar Kilometer mehr oder weniger kam es nun wirklich nicht mehr an.

Fürs Abendessen stürzte ich mich ins romantische Getümmel von „La petite Venise“ (Kleinvenedig) und bestellte in tadellosem Französisch: une tarte flambée, s’il vous pleee! 😋

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Romantik pur in „la petite Venise“

Tagesfazit:
nach 💯 Kilometern in den Flossen und
2 Glas Gewürztraminer im Blut
spreche ich quasi fliessend spanisch 🇪🇸🥰,
aber das interessiert in Frankreich 🇫🇷
keine Sau 🐷 … bzw. pas un porc! 

Tag 2: Colmar > Strassburg (85km)

Am nächsten Morgen tankte ich meine Energiespeicher bei einem Frühstück vor romantischer Kulisse auf.

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Romantik pur in „la petite Venise“

Vergebens hatte ich nach einem Birchermüesli Ausschau gehalten und mich schliesslich mit einem traditionellen französischen Baguette und einer Miniportion Joghurt zufrieden gegeben.

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Frühstück natürlich mit original französischem Baguette

Dann ging es los. Zurück an den Rhein-Rhône-Kanal und von dort dann gefälligst NORDWÄRTS, heiliger Bimbam!

Erwartungsgemäss hielt das weissmehlgeschwängerte Frühstück nicht lange hin. Bereits nach neunzig Bike-Minuten musste ich meinen Notfall-Naschbeutel plündern.

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„Wie heisst der Gebirgszug westlich vom Elsass?“

🤷‍♀️ „Das habe ich vor lauter flach Vogesen.“
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Sommeridylle im Elsass
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Schnapszahl-Geburtstag hin oder her: IRGENDWANN HAST DU EINFACH KEINEN DURST MEHR! Diese gesetzlich aufgezwungene Sauferei in diesem Frankreich ist echt anstrengend, ey! ! 🤪

 

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Jetzt BLOSS NICHT nach Colmar fahren, doedel, BLOSS NICHT! 🙂

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Dieses Bild steht stellvertretend für 50 weitere Kilometer des Rhein-Rhône-Kanals 🤪
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Langsam nähern wir uns der Zivilisation…

Endlich erreichte ich Strassburg.

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Bienvenue à Strasbourg

Sofort war mir klar, dass ich hier ebenfalls einige entspannte Stunden verbringen und nicht sofort wieder abreisen wollte und so suchte ich auch hier die Touristeninformation auf. Diesmal landete ich mit dem Hotel Roses einen absoluten Volltreffer. Die Lage ist perfekt – im lebhaften Stadtteil Krutenau (an der Rue de Zurich, übrigens 😉) Das Personal ist superfreundlich, die Zimmer sind modern und mit viel Liebe zum Detail eingerichet. Das Ganze zum absolut fairen Preis. Uneingeschränkte Weiterempfehlung.

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Hotel Roses an der Rue de Zuich, Strassburg

Tag 3: Sightseeing-Tour Strassburg (35km)

Am dritten und letzten Tag meines kleinen Bike-Abenteuers (das „n“ im zweiten Abschnitt steht also für die Zahl 3) unternahm ich eine kleine Sightseeing-Tour in und um Strassburg. Einige Impressionen:

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Europäisches Parlament, Strassburg
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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Strassburg
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Jardin des deux rives zwischen Strassburg (FR) und Kehl (DE)

Nach dem Mittag begab ich mich zum Bahnhof und besorgte mir ein Ticket für die Verbindung kurz nach 18 Uhr nach Basel. Die Zeit bis zur Abreise verbrachte ich schliesslich noch flanierend im Viertel „La petite France“.

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Flanieren in „La petite France“, Strassburg.
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Sehr lecker und typisch elsässisch: das Sauerkraut als Beilage 😋

Und die Moral von der Geschicht‘: älter werden ist so schlimm gar nicht!

🍀 🚴‍♀️ 🐷 🚴‍♀️ ☀️ 🚴‍♀️ 🥂 🚴‍♀️ 🎅 🚴‍♀️🎈 🚴‍♀️ ☕️ 🚴‍♀️ 🥳

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Nicht traurig sein, liebes Gässel, ich mag manchmal auch net… 😔 Aber zum traditionellen Geburtstags-Abenteuerchen wünsche ich mir auch für’s nächste Jahr das notwendige Quäntchen Power! 💪

 

 

Bike-Safari durch Namibia

Die Bike-Safari durch Namibia zählt definitiv zu meinen ganz besonderen Reise-Leckerbissen. Vor exakt zwei Jahren strampelte ich tatsächlich mit sieben weiteren Mountainbike-Enthusiasten durch die rote Erde Südwestafrikas, wie Namibia bis zu seiner Unabhängigkeit im Jahre 1990 genannt wurde. Ich schreibe diesen Artikel heute in Erinnerung an eine unvergessliche Zeit im afrikanische Outback.

Die Reise im Überblick

Überblick Reisekarte Namibia
Überblick Reisekarte (Bild-Quelle: Bike-Adventure-Tours.ch)

Auf den schwarzen Strecken (siehe Karte) wurden unsere Bikes konfortabel mit dem Offroad-Anhänger transportiert.

Toyota Landcruiser mit Bike-Anhänger im Outback Namibia
Unser Begleitfahrzeug: ein Toyota Landcruiser mit Offroad Bike-Anhänger.

Bike-Anhänger im Outback Namibia

Aber hey, auf den roten Strecken kämpften wir uns tapfer und geduldig durch die staubigen namibischen Sand- und Wellblechpisten.

Bike-Gruppe macht Pause in der Wüste, Namibia
Findet doedel 😉

Bikes liegen im Sand in der Wüste Namibias

Bike-Tour Richtung Sonnenuntergang bei Spitzkoppe in Namibia
Dem Sonnenuntergang entgegen. (Bild: T. Pfenninger)
Bike-Gruppe macht Pause mit wundervoller Weitsicht
Ein Päuschen in Ehren, kann niemand verwehren 😉
Bike-Gruppe berät sich in der Wüste Namibias
Stundenlanges Strampeln durch endlose Weite hat eine durchaus reinigende Wirkung auf den Geist. (Bild: T. Pfenninger)

Bike-Gruppe berät sich mitten im namibischen OutbackBiker stieben auf einer Sandpiste in Namibia davon

Sossusvlei: Sandkasten Deluxe

Ein erstes Highlight erreichten wir gleich zu Beginn unserer Reise: das Sossusvlei. Dabei handelt es sich um eine von roten Sanddünen umringte Salzpfanne („vlei“) in Mitten der Wüste Namib. Die Dünen – Big Daddy, Big Mama und wie sie alle heissen – entstanden vor über 5 Millionen Jahren und sind mit ihren bis zu 300 Metern Höhe die mächtigsten Dünen der Welt. Ich konnte mich gar nicht sattsehen.

Sossusvlei in Namibia
Das Sossusvlei gehört seit 2013 zum UNESCO Welterbe. Absolut berechtigt, wie ich meine.

Am nächsten Morgen ging es bereits in aller Herrgottsfrühe los. Ziel war, pünktlich zum Sonnenaufgang den Gipfel von Düne 45 zu erklimmen, um das atemberaubende Farbenspektakel, das hier mit den allerersten Sonnenstrahlen seinen Lauf nimmt zu geniessen. Der Aufstieg durch den tiefen Sand erwies sich als knifflige Herausforderung, nach dem Motto „ein Schritt vor und zwei zurück“ 🙂  aber wenn man erst mal oben steht, tief durchatmet und das prächtige Wüsten-Panorama regelrecht in sich aufsaugt, sind die tollpatschigen Tritte schnell vergessen.

„Der Downhill zu Fuss ist fast so schön wie fliegen.“, steht im Reiseprogramm von Bike Adventure Tours. Da ist durchaus etwas Wahres dran, denn wenn man einmal einen Schritt talwärts angesetzt hatte, gab es kein Zurück, kein Halten mehr. Und das war auch gut so. Denn unten wartete ein famoses Outdoor-Frühstück auf unsere knurrenden Mägen.

Downhill Race der Bike-Gruppe von Düne 45
Downhill Race: fast so schön wie fliegen…

Safari im Etosha-Nationalpark

Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, den Etosha-Nationalpark erkundet man clevererweise nicht per Bike. 🙂 Stattdessen chauffierte uns Roger, unser Tour-Guide, im sicheren Offroader kreuz und quer durch den Park.

Ich hatte auf früheren Reisen bereits Safaris durch den Tsavo-East-Nationalpark in Kenia und den Krüger-Nationalpark in Südafrika unternommen und hatte – im Gegensatz zu den meisten anderen Mitglieder unserer Reisegruppe – also bereits eine konkrete Vorstellung, wie sich eine Safari in Afrika in etwa anfühlte. Aber ich muss schon sagen, Etosha hat auch mich aus den Socken gehauen (also sofern ich denn welche getragen hätte). Die knapp 5’000 Quadratkilometer grosse Salzpfanne verpasst dem Park eine einzigartige Note – ich war hin und weg! Aber lassen wir doch die Bilder sprechen:

Liegendes Löwenpaar im Etosha Nationalpark, Namibia
The Lion is King.
Elefanten am Wasserloch im Etosha-Nationalpark, Namibia
Ein Kollege unserer Gruppe hält einen besonders rELEFANTen Moment am Wasserloch fest.
Giraffen am Wasserloch im Etosha-Nationalpark, Namibia
Hofknicks Giraffen-Style. (Bild: T. Pfenninger)
Zwei Elefanten im Etosha-Nationalpark, Namibia
ein besonders rELEFANTes Bild.
Oryx-Antilopen im Etosha-Nationalpark, Namibia
Oryx-Antilopen (Namibisches Wappentier)
Ein stehendes Erdmännlein
Ein Edel- äh Erdmännlein
Imposante Weber-Vogel-Nester im Outback Namibias
Vogelnestli African Style 😉
Giraffen und Zebras am Wasserloch im Etosha-Nationalpark
Idylle am Wasserloch
Giraffe und Löwen am Wasserloch im Etosha-Nationalpark
Es ist angerichtet… o-oooohhhh…
Elefanten am Wasserloch im Etosha-Nationalpark, Namibia
noch ein rELEFANTes Bild.
Giraffe und Oryx-Antilopen beim Sonnenuntergang im Etosha-Nationalpark, Namibia
(Bild: T. Pfenninger / Bildidee: by doedel ;-))
Giraffen und Zebras im Etosha-Nationalpark, Namibia
Voll im Trend: der anymal print
Elefanten und Zebras von hinten
Wir Touris gehen denen gerade sowas von am A**** vorbei 😉
Löwenpaar nur wenige Meter von Auto enfernt im Etosha-Nationalpark
Darf ich vorstellen: Herr und Frau Löwe.
Giraffe steht neben krummen Baum im Etosha-Nationalpark, Namibia
Die Tiere (hier eine Giraffe) passen sich der Landschaft an.
Elefantenherde nähert sich dem Wasserloch im Etosha-Nationalpark
Elefantenherde nähert sich einem Wasserloch

Weitere Impressionen findet ihr übrigens im Artikel Impressionen meiner Bike-Safari durch Namibia

Lagerfeuer-Romantik

Unvergesslich geblieben sind auch die friedvollen Übernachtungen mitten im afrikanischen Outback.

Camping im Outback Namibias
Outback-Romantik vom Feinsten ❤
Spuren im Sand. Darunter auch Elefanten-Spuren.
„Stell dein Zelt am besten hier auf“, haben sie gesagt. „Sind das Elefanten-Spuren?“ habe ich gefragt. „Ja“, haben sie gesagt.
Spuren im Sand… auch ein Elefanten-Schuh ist dabei….

Und eines schönen Abends, wir sassen gerade gemütlich am Lagerfeuer, da stellten wir uns in der Gruppe die Frage, was denn nun eigentlich grandioser sei: die dezent funkelnden Sterne über dem namibischen Wüstenhimmel oder das aufregende Lichterspektakel am Time Square in New York. Das Fazit der Diskussion verrate ich hier: Milchstrasse gegen Time Square 😉

Soviel ist klar: ich freue mich bereits auf mein nächstes afrikanische Abenteuer. Auf meiner Bucketlist stehen unter anderem das Okavango-Delta und der Ngorongoro-Krater…

Wie geht es euch? Habt ihr auch AfricanDreams?

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Bodensee und Alpstein: Wow-Garantie im Doppelpack

Wenn immer möglich, verbringe ich im Sommer jeweils zwei bis drei Tage bei meiner Familie in der wunderschönen Bodensee-Region. Ein Highlight ist dabei das gemütliche Beisammensein am Abend. Wenn Daddy am Grill steht, für die ganze Schar Leckereien brutzelt und man sich später – bei einem Gläschen Rotwein – über all die Dinge unterhält, die im Familien-Chat bei WhatsApp einfach keinen Platz finden. Ich geniesse die Stunden im Kreise meiner Liebsten jeweils sehr, hach! ❤
Gerade bin ich zurück von meinem diesjährigen Kurztrip in meine alte Heimat. Dieser Artikel kann daher noch Spuren von Heimweh enthalten – Sie entschuldigen?!

Radtour um den Untersee

Mein Auto war diesmal vollgepackt mit Bike- und Wanderkram. An mir sollen schliesslich selbst spontane Ausflugsideen nicht scheitern 🙂
Für Donnerstag war jedoch bereits seit einiger Zeit eine Biketour am Bodensee geplant. Und weil das Wetter so wunderbar mitspielte, sprach also auch nichts dagegen, diesen Plan nun in die Tat umzusetzen. Und so besammelten wir uns um 9.30 Uhr in Ermatingen, wo wir zuerst einmal unsere Bikes zusammenbauten. Dann zog der edle Konvoi, bestehend aus zwei e-Bikes und drei gewöhnlichen Mountainbikes, schliesslich los.

Dem Untersee entlang ging’s via Steckborn, Mammern und Eschenz bis ins malerische Stein am Rhein, wo wir uns eine erste Pause gönnten. Einige Passagen des regulären Radweges mussten wir grosszügig umfahren, da das kürzliche Unwetter teilweise massive Schäden an Bäumen und Häusern hinterlassen hatte und die Wege noch nicht alle freigeräumt waren. So richtig will man es sich gar nicht vorstellen, welche Naturgewalt sich hier nur wenige Tage zuvor entladen haben muss… (meine Fresse!)
Anschliessend führte uns die Route dem deutschen Rheinufer entlang nach Gaienhofen und damit zu unserer Lunch-Pause. Im gemütlichen Biergarten des Restaurant Hirschen liessen wir uns leckeren Bodenseefisch auf knackigem Reichenauer Salat schmecken. Anschliessend überquerten wir den Untersee per Fähre und strampelten schliesslich zurück zu unseren Autos nach Ermatingen.

biketour-bodensee-ermatingen-gaienhofen
>> zur Route auf GoogleMaps

Es war eine gemütliche, chillige Tour, doch das tropische Klima trieb uns dennoch den Schweiss aus allen Poren. An dieser Stelle passt das Gedicht vom Bodensee ganz wunderbar:

Mir tut das Herz so weh,
wenn ich vom Glas den Bodensee 🙂

Abends beim Barbeque schmiedeten wir schliesslich Pläne für den nächsten Tag. Relativ rasch zeichnete sich eine kleine Wanderung im Alpsteingebiet ab. Und so verabredeten wir uns zum Zmittag im weltbekannten Berggasthaus Aescher-Wildkirchli.

Wanderung zum Berggasthaus Aescher-Wildkirchli

Mein Bruder, dessen Freundin und ich parkierten unser Auto beim Parkplatz unterhalb der Alp Bommen und trampelten dann los, bergwärts. Über Stock und über Steine und wir brachen uns nicht die Beine… [Bitte hier einen zünftigen Appenzöller-Juchzer vorstellen]

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Bald geschafft: nur noch ein paar Stufen bis zum „heemelige Beggaschthuus“ Aescher.

>> zur Route „Bommen > Aescher-Wildkirchli“ auf GoogleMaps

Oben erwarteten uns bereits Daddy und seine Frau Silvia, welche von Wasserauen aus via Luftseilbahn zur Ebenalp und von da aus den ca. zwanzigminütigen Abstieg bis zum Aescher erfolgreich hinter sich gebracht hatten. [hier bitte nochmals einen Appenzöller-Juchzer vorstellen. Bitte. Danke!]. Hungrig wie wir alle waren, bestellten wir uns endlich unsere wohlverdienten Aescher-Röstis, dazu en „suure Moscht“ – en Guete und Proscht! (Das reimt sich imfall! 🙂 )

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Spezialität des Hauses Aescher: Rösti –> ein MUSS!

Auf dem Abstieg legten wir in der Alp Bommen noch eine Rast ein, die dann allerdings etwas länger als geplant ausfiel. Man vergisst in dieser entschleunigenden Gegend halt leicht die Welt um sich herum. Und wisst ihr was? Das ist verdammt gut so, denn wer „A“ sagt sollte definitiv auch „lpstein“ sagen oder „ppenzellerland“…

Nachdem wir uns noch grosszügig mit leckerem Alpkäse eingedeckt hatten, wanderten wir schliesslich die letzte Etappe bis zu unserem Auto und fuhren nach Hause zurück, wo Daddy und Silvia bereits mit dem Vesper auf uns warteten.

Und ja, in meinem nächsten Leben werde ich Prinzessin! 🙂

 

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Sim-Salsa-Bim: Verzaubert von Kuba

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Bild des Grenzsteins Ich erinnere mich noch sehr genau, wie ich damals (übrigens auf meiner allerersten grossen Reise) lockerflockig von Miami über die Seven-Mile-Bridge nach Key West brauste und schliesslich, am äussersten Zipfel des nordamerikanischen Kontinents angelangt, vor dem legendären Grenzstein stand und sehnsüchtig Richtung Süden spähte. 90 Meilen, läppische 144 Kilometer, trennten mich damals von der geheimnisvollen Karibikinsel Kuba. Mein Bauchgefühl prophezeite mir schon damals, dass ich irgendwann drüben auf der Insel stehen und keck nach Key West rüber zwinkern werde! Seither sind über zwanzig Jahre vergangen.

Kuba by bike – I like!

bikes_vinalesAuf der Suche nach einem optimalen Mix aus spannender Kulturreise und Aktivurlaub, stiess ich im Herbst 2014 auf die Bike-Reise Kuba Clasico des Veranstalters Bike Adventure Tours. Mein damaliger Freund und ich waren sofort überzeugt: Das ist es – vamos. Juntos! Am 18. Dezember 2014, es war der Tag unmittelbar nach dem historischen Telefongespräch zwischen Barack Obama und Raúl Castro, war es schliesslich soweit. Zusammen mit ein paar weiteren Bike-Enthusiasten flogen wir von Zürich nonstop nach Havanna und damit war vor allem eines klar: bevor sich die Amis dem Inselstaat annähern würden, waren erst mal wir an der Reihe, pah!

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Bild-Quelle:  Bike Adventure Tours

 

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Eine ganz normale Seitenstrasse in Havanna.

Bunte Autos

Mich beeindruckte die Insel auf Anhieb und gleich mehrdimensional. Ich erinnere mich noch, wie die Jungs unserer Reisegruppe, kaum hatten wir unser Hotel im Zentrum von Havanna erreicht, gar nicht mehr von der Strasse wegzukriegen waren, weil sie auf keinen Fall auch nur einen dieser kunterbunten Oldtimern verpassen wollten. Zu jenem Zeitpunkt gingen wir davon aus, dass diese Autos das Markenzeichen von Havanna seien und die Leute ausserhalb der Hauptstadt stinknormale, rostige, verbeulte Otto-Normal-Autos fahren würden. Dass dem nicht so ist wurde uns erst im Verlaufe der nächsten Tage allmählich bewusst. ES. GIBT. (praktisch) KEINE. ANDEREN. AUTOS. AUF. KUBA!

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Auf einer Tabakplantage
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Oldtimer (Autos und Häuser) am „el Malecón“ von Havanna.

 

Shopping findet anderswo statt

Eine weitere Besonderheit, die mich zutiefst beeindruckt hat, war der schlicht und ergreifend nicht stattfindende Konsum. Ich meine hey, es war Weihnachten! In vielen christlichen Ländern ist das die Hauptsaison des geradezu ausufernden Konsums. Doch in Kuba gab es – abgesehen von Che Guevara Accessoires  – nichts zu kaufen. Selbst wenn man in Shopping-Laune gewesen wäre: es gab einfach nichts. Punkt. Man stelle sich das einmal vor!

Bunt sind auch die Häuser. Und die Musik

Last but not least haben mich natürlich Land und Leute zutiefst berührt. Auffallend sind zuerst einmal die farbenfrohen Häuser. Passend zu den Autos. Oder war’s umgekehrt? Ein klassischer Fall für die „Huhn-Ei-Frage“ 🙂 Jedenfalls drang aus (gefühlt) jedem dieser fröhlich eingefärbten Häuser fröhliche Musik. Wer da keine gute Laune kriegt, ist selber schuld! Nicht selten habe ich mich dabei ertappt, wie ich auf dem Bike-Sattel meine Hüfte zu heissen Salsa-Rhythmen schwang – sim-SALSA-bim!

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Weniger bunt sind die Mahlzeiten

Kulinarisch ist Kuba etwas weniger „farbenfroh“. Du wählst nicht etwa ein Menu aus, sondern darfst dich bestenfalls für ein Stück Fleisch (Schwein oder Huhn) entscheiden. Als Beilage sind Reis und schwarze Bohnen gesetzt. Zum Dessert gibt’s Mango-Mus, dazu ein Stück Käse. Alternativen gibt es kaum – ausser in den sternengeschwängerten Hotels am traumhaften Varadero-Strand beispielsweise. Aber das hat ja auch nicht mehr viel mit Kuba zu tun…

Fazit: Do it!

Meine uneingeschränktes Fazit: Kuba MUSS man erlebt haben. Und zwar noch BEVOR der erste McDonalds in Havanna seine Türen öffnet. Go for it!

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Ein absolutes MUSS: das Vinales-Tal
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Weisse Weihnachten: check! 😉
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Dramaqueen Cienfuegos im Süden der Insel.

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Das Jahr 2015 war ein besonderes Jahr für mich. Warum und weshalb verrate ich hier.

Hier ein paar Impressionen zu einem meiner ganz besonderen Reise-Leckerbissen. Per Bike gings im September 2015 quer durch Namibia.

Natürlich gibts auch jede Menge Geschichten zu den Bildern. Es sind eindrückliche Geschichten. Witzige Geschichten. Verblüffende Geschichten. Es sind Geschichten, die mich geprägt haben und für die ich mein Leben lang dankbar sein werde. ❤ Stay tuned.

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Im Anschluss an diese Bike-Safari gönnte ich mir noch ein paar Tage in der Two-Oceans-Metropole Kapstadt.

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/September 2015