Bolivien: Trekking durch den Altiplano

Bolivien ist – wie die Schweiz auch – ein Binnenland. Im Gegensatz zur Schweiz, war dies bei Bolivien allerdings nicht immer so. Bolivien verlor im Zuge des Salpeterkrieges im späten 19. Jahrhundert 400 Kilometer seines Küstengebiets an Chile und damit seinen Zugang zum Pazifik. Es wundert daher nicht, dass die Bolivianer nicht sonderlich gut auf die Chilenen zu sprechen sind. 

Bolivien ist eines der ärmsten Länder Südamerikas und dies, obschon es über das drittgrösste Erdgasvorkommen des Kontinents verfügt. Chile seinerseits könnte einen verlässlichen Erdgaslieferanten gut gebrauchen. Der gegenwärtige bolivianische Präsident Evo Morales verfolgt bezüglich des westlichen Nachbarn denn auch eine klare Gib-mir-Küste-und-ich-gebe-dir-Gas-Politik. Doch Chile lässt sich nicht auf diesen Deal ein. 

Just an dieser umstrittenen Ecke passierte unser friedvolles Trekking-Grüppchen schliesslich die Grenze zu Bolivien. 

Die Reise im Überblick

Ich habe drüben bei GoogleMaps die wichtigsten Stationen und Highlights der gesamten Trekking-Tour erfasst. Dieser Blogpost beschränkt sich auf den Bolivien-Teil und schliesst damit nahtlos an den Chile-Teil an.

¡Adiós Chile, hola Bolivia!

Nachdem wir tags zuvor zum krönenden Abschluss des Atacama-Trekkings den Gipfel des Cerro Toco auf sage und schreibe 5’616 Metern über Meer erklommen hatten (mehr dazu hier), hiess es nun Abschied zu nehmen. Abschied von der imposanten Atacama-Wüste, Abschied von Chile und damit auch Abschied von unserer chilenischen Crew.

Es erfolgte ein fliegender Wechsel direkt am Grenzposten. Vom chilenischen Kleinbus, in dem jedes Gruppenmitglied einen Doppelsitz bequem für sich alleine beanspruchen konnte, galt es nun näher zusammenzurücken und uns auf die bereitstehenden Allradfahrzeuge aufzuteilen. 

Unsere Reisetaschen stehen vor den 4WDs zum Verladen bereit.
Es kann nicht schaden, seine Tasche am Verladeposten in eine gute Ausgangsposition zu bringen 😉

Team Theo 👭👭 und die Wüsten des Altiplanos

Zusammen mit drei anderen alleinreisenden Mädels platzierte ich mich im Wagen von Theo. Es war eine phantastische Wahl, wie sich bald herausstellen sollte. Es folgten drei herrlich unkomplizierte, kurzweilige Tage in denen uns Theo galant durch die Wüsten Salvador Dalí und Siloli kutschierte, während wir auf der Rückbank vergnügt quietschend über Gott, die Welt und mehr plauderten. Ein Hoch auf „Team Theo“!!! Danke, Mädels, ihr ward Spitze! 😍😂

Bald fiel uns auf, dass Theos Auto kein GPS hatte. Wir gingen in der logischen Konsequenz davon aus, dass der vorderste Wagen des Konvois mit einem entsprechenden Instrument ausgestattet war. Doch Theo verneinte. Man orientiere sich hier einzig und allein am Horizont. Wow!

Der Weg ist das Ziel…

Theos Landcruiser war das Montagsauto des Konvois. Der Wagen kränkelte und musste während der Tour mitten in der Wüste mehrmals überbrückt oder improvisiert repariert werden. Sogar ein Ausbau der Batterie war mit dabei.

Auto-Reparatur in der Wüste
Theos Auto musste auf der Tour mehrmals improvisiert repariert werden. (Foto: A. Arnold)

Ich bewunderte die mechanischen Fähigkeiten und das Improvisationsgeschick der bolivianischen Jungs. Man hätte fast den Verdacht schöpfen können, dass es nicht das erste Mal war, dass sie sich solcher Tricks bedienen mussten 🤔

Das Auto wird in der Wüste aufgetankt.

So geht Tanken in der Wüste 😉 (Foto: E. Arnold)

Die Lagunen des Altiplanos: Same same but different…

Der Weg führte von einer Lagune zur nächsten: Laguna Verde, Laguna Blanca, Laguna Colorada und wie sie alle hiessen. Jede ist schön und auf ihre Weise einzigartig. Immer wieder unternahmen wir in dieser wundervollen Gegend des Altiplanos kleine Wanderungen.

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(Foto: E. Arnold)
Wanderung Altiplano
(Foto: N. Horni)

Wir befanden uns stets auf rund 4’000 Metern über Meer und gelangten selbst bei flachen Etappen ausser Atem. Und wenn uns nicht die dünne Luft den Atem raubte, dann diese unglaublich farbenprächtigen Lagunenlandschaften.

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Die rote Färbung ist einer speziellen Algenart zu verdanken, die sich bei tiefem Wasserstand besonders üppig ausbreitet. In diesen roten Algen tummeln sich Millionen von kleinen Krebsen, die ebenfalls dieses Karotinoid, diesen rot färbenden Stoff enthalten. Und nun ratet mal, warum die Flamingos, die sich in der Lagune zu Hauf versammeln ausgerechnet einen rötlichen Teint haben? Wie heisst es doch so treffend: man ist, was man isst. 

Flamingos
Flamingos an der Laguna Colorada (Foto: N. Horni)

Leider hatten wir bei den Thermalquellen „Termas de Polques“ unsere Badehose nicht griffbereit, weshalb wir die Planscherei hier verpassten. Ein Grund mehr, später in diesem Leben nochmals hier vorbei zu schauen. 

Termas de Polques
Termas de Polques.

Geysir Sol de Mañana 🌋

Schliesslich erreichten wir den Geysir Sol de Mañana (Morgensonne).  Nach dem eindrücklichen Erlebnis bei den Geysiren des El Tatio vor ein paar Tagen (mehr dazu hier) hatten wir nun eine konkrete Vorstellung was uns in einem Geysirfeld erwarten könnte. Und siehe da: auch hier blubberte und dampfte es überall aus dem Erdboden. Und trotzdem war es komplett anders – same same but different. 

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Es war ein intensiver Tag. Der „Arbol de Piedra“ war die letzte Station auf unserer Tages-Todo-Liste.   

Arbol de Piedra (Baum aus Stein)
Arbol de Piedra (Baum aus Stein)

Es sei nun nicht mehr weit bis zum Hotel, hiess es. Irgendwie konnte ich noch gar nicht glauben, dass wir überhaupt jemals wieder auf Zivilisation treffen würden. Doch dann tauchte plötzlich – aus dem Nichts – das Tayka del Desierto auf. Eine Oase mitten in der Wüste, auf 4’600 Metern über Meer. 

Tayka del Desierto
Das Hotel Tayka del Desierto mitten in der Wüste auf 4’600 Metern über Meer

Der Sternenhimmel hier draussen, fernab von jeglicher städtischer Lichtverschmutzung, ist schlicht grandios. Das Tayka del Desierto ist insofern also nicht etwa ein drei- oder vier-, sondern ein Millionen-Stern-Hotel. 

Es war die höchst gelegene Übernachtung auf der ganzen Tour und in meinem ganzen bisherigen Leben. Wir reden hier – notabene – vom Höhenniveau des Matterhorns.

Tayka del desiertoBlick aus dem Zimmerfenster des Hotels Tayka del desierto.

Ich war gespannt, wie es sich anfühlen würde, auf dieser Höhe zu schlafen. Und ja, es fühlte sich an. Und wie, herrje! Die ganze Nacht über plagte mich ein starker stechender Kopfschmerz. An Schlaf war kaum zu denken. Besonders heftig war der Schmerz, wenn ich mich in meinem Bett von einer Seite auf die andere drehte. Also beschloss ich, mich möglichst nicht zu bewegen, was eine Verkrampfung der gesamten Schulter- und Nackenmuskulatur zur Folge hatte. Aber genug gejammert! Es war eine wahnsinnig eindrückliche Erfahrung, die ich nicht missen möchte. 

Salar de Uyuni –– Dreaming for a White Xmas 🎄

Mein persönliches Highlight der Reise war der Salar de Uyuni. Mit einer Fläche von sagenhaften 10’000 Quadratkilometern (dies entspricht einem Viertel der Fläche der Schweiz) ist er der grösste Salzsee der Welt. 

Im Salar wird das weltweit grösste Lithium-Vorkommen vermutet. Aus Lithiumkarbonat lassen sich besonders leistungsstarke Batterien herstellen, die beispielsweise in Elektroautos eingesetzt werden. Damit hat der Rohstoff insbesondere in der Automobilindustrie ein enormes Potenzial und wird daher auch „weisses Öl“ oder „weisses Gold“ genannt. Bolivien, allen voran Evo Morales, erhofft sich durch den Abbau von Lithium den ersten nachhaltigen Aufschwung für sein Land und erklärte den Rohstoff zur strategischen Ressource. Welche Konsequenzen der gross angelegte Lithium-Abbau auf die einzigartige Salzwüste haben wird, lässt sich heute nur erahnen.  

Mitten im See befindet sich die Insel „Inca Huasi“. Markenzeichen der Insel sind ihre riesigen Kakteen. Es sind vier, fünf, sechs und sogar über acht Meter hohe Giganten. Ein Kaktus wächst pro Jahr nur gerade 1 Zentimeter. Die stacheligen Kumpels hier haben also bereits Jahrhunderte auf dem Buckel. WAHNSINN!!!

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Was für ein Prachtsding! Und der Kaktus ist auch nicht ohne, ey…

Positiv überrascht hat mich, wie locker man sich auf dem See und auf der Insel bewegen konnte. Aus anderen Destinationen ist man sich ja gewohnt, als Tourist an jeder Ecke in die Schranken gewiesen zu werden, aber hier am Salar de Uyuni war alles herrlich entspannt. 

Salar de Uyuni
Unsere 4WDs mitten im Salar de Uyuni

Während wir die Insel erkundeten, bereitete unsere Crew den Lunch zu. Angekündigt wurde ein „Picknick auf dem Salar“. Na ja, ein ziemlich vornehmes Picknick, finde ich 😂

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Die gammligen Plastikstühle und Tische wurden kurzerhand mit schicken Stoffen überzogen. Das Leben kann so einfach sein.  

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Zum krönenden Abschluss des tollen Tages in der Salzwüste stand uns eine Übernachtung in einem Salzhotel bevor. Salz war hier das überwiegende Material der Bausubstanz und die Gänge waren nicht etwa mit Steinplatten oder Teppich belegt, sondern mit Zentimeter dickem Salz-Kies. Für einmal waren Rollkoffer-Piloten klar im Nachteil und der Gepäckjunge wurde hier nur allzu gerne in Anspruch genommen. Für den Gang zur Lobby oder dem Restaurant mussten Flipflops für einmal den währschaften Wanderstiefeln weichen. 

Salzhotel
Nicht nur der Boden, auch die Couches sind hier übrigens aus Salz.

Potosí: einst die grösste Stadt der Welt

Nach der überwältigenden Zeit in der Salzwüste am Salar de Uyuni nahmen wir Kurs auf Potosí. Die Silberminenstadt war im 17. Jahrhundert die grösste und reichste Stadt der Welt. Das ist lange her, sehr lange. Das Leben wird hier auch heute noch von den Minen am Cerro Rico, dem „reichen Berg“, geprägt, aber die Umstände haben sich dramatisch verändert. Nichts ist hier mehr, wie es mal war.
Wir blieben eine Nacht in Potosí und nahmen am nächsten Tag Sucre, die Hauptstadt Boliviens ins Visier.  

Spieglein, Spieglein an der Wand… 

… wer ist die Schönste im ganzen Land? fragte Potosí und der Spiegel antwortete:“du warst lange Zeit die Schönste und Reichste, aber heute ist Schneewittchen, über den sieben Bergen bei den sieben Zwergen (Anmerkung: die Bolivianer sind aber auch klein, ey!) tausendmal schöner als du.
Ich mochte das zauberhaft weisse Schneewittchen (auch bekannt unter dem etwas phantasielosen Namen „Sucre“) auf Anhieb ❤️

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Titicacasee

Von Sucre ging es schliesslich per Inlandflug nach El Alto und von dort weiter zum berühmten Titicacasee, dem höchst gelegenen schiffbaren See der Welt. Es wäre keine Trekking-Reise, wenn wir hier nicht durch diese malerische Kulisse gelatscht wären. 

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Fast wie am Titisee im Schwarzwald 😉

Die quirlige Rosemarie war an dem Tag unser lokaler Tour-Guide. Mit viel Charme und Humor führte sie uns über Stock und Stein und erzählte uns viel über Land und Leute und das Leben am Titicacasee. Mich persönlich beeindruckten ja Rosemaries Wanderschuhe am meisten 👠 😂

Seilbahn-Paradies La Paz 

Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass es in der Stadt La Paz Seilbahnen geben soll, hatte mir aber keine Mühe gemacht, weitere Hintergründe dazu in Erfahrung zu bringen. Hand auf’s Herz: wenn uns Schweizern nach Luftseilbahn fahren zumute ist, brauchen wir dafür nicht um die halbe Welt zu reisen. Entsprechend erwartungslos traf ich in La Paz ein. Doch letztlich war es genau dieses grandiose Seilbahn-Netz, das mich hier am allermeisten beeindruckte. Als öffentliches Verkehrsmittel verbindet es das dicht bebaute La Paz mit der Industriestadt El Alto, wo sich auch der Flughafen befindet. 

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Die erste Linie wurde im Mai 2014 in Betrieb genommen. Im Jahre 2020 soll das Seilbahnnetz mit über 30 Kilometern abgeschlossen sein.
Das zukunftsträchtige Projekt trägt ganz klar die Handschrift von Evo Morales. Als Bauherr wurde die österreichische Firma Doppelmayr verpflichtet. Die Gondeln stammen – zumindest teilweise – aus der Schweiz. Wer hat’s erfunden? 😉 

¡Hasta luego, Altiplano! 

In La Paz endete unsere zweiwöchige Trekking-Tour durch den Altiplano. Von nun an ging es abwärts. Von La Paz auf rund 4’000 Metern führte mich meine Heimreise in einer ersten Etappe nach Lima (Peru) auf gut 100 Metern.

In Lima erlebte ich übrigens einen äusserst amüsanten Zwischenstopp: Mein Stop-Over bei den Schönen und Reichen in Lima Viel Spass bei der Lektüre! 

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Mein Stop-Over bei den Schönen und Reichen in Lima (Peru)

Kürzlich bin ich von einer Trekking-Tour durch die imposante Atacama-Wüste im Norden Chiles und den farbenprächtigen bolivianischen Altiplano zurückgekehrt. Die Rückreise führte mich vom höchstgelegensten Flughafen Südamerikas, El Alto, via Lima (Peru) zurück nach Europa. In Lima stand mir ein zwölfstündiger Aufenthalt bevor. Ich klärte bereits im Vorfeld ab, welche Möglichkeiten sich mir zur Überbrückung des grosszügigen Zeitfensters vor Ort boten. Wie realistisch war es, den Flughafen Lima zu verlassen, der peruanischen Hauptstadt eine Stippvisite abzustatten, in einem flauschigen Lokal ein leckeres Lomo Saltado* zu schmausen und es schliesslich pünktlich zum Boarding zurück zum Flughafen und ans Gate zu schaffen?

Ich hörte mich zu dieser Frage auf verschiedenen Weltenbummler-Kanälen um. Die Einschätzungen der Experten reichten von „das tust du dir mal lieber nicht an!“ bis hin zu „voll easy – just do it!“
Papperlapapp! Ich nahm mir vor, mich direkt vor Ort der Situation hinzugeben, einen kleinen SWOT-Check am eigenen Leib durchzuführen und dann spontan zu entscheiden, ob ich mich als alleinreisende Frau ins Getümmel dieser südamerikanischen Metropole wagen konnte/wollte/durfte/sollte.

In den Tagen unmittelbar bevor es soweit war, nutzte ich in der Wüste Boliviens jede noch so wackelige WLAN-Verbindung, um an fundierte Informationen über das mir bisher unbekannte Lima zu kommen. Bald fand ich heraus, dass der Stadtteil Miraflores die Ecke der „Schönen und Reichen“ sei und als besonders „safe“ gilt. Ich will nicht überheblich klingen, aber wenn überhaupt, dann gehörte ich in den paar wenigen Stunden meines Aufenthalts genau dort hin!
Meine weitere Recherche ergab, dass es für die „Schönen und Reichen“ sogar einen Bus gab, den Airport-Express Lima. Der Shuttle-Service verbindet Miraflores in nur gerade einer Stunde Fahrt direkt mit dem Flughafen. Das klang toll und super-easy.

Voller Tatendrang bestieg ich also an jenem Freitag Morgen in aller Herrgottsfrühe und auf sagenhaften viertausend Metern über Meer in El Alto (La Paz) das Flugzeug und freute mich auf mein bevorstehendes Lima-Abenteuer. Meine Trekkingtasche konnte ich leider nicht von El Alto bis Zürich durchchecken, sondern würde sie in Lima vom Gepäckband abholen und neu aufgeben müssen. „Easy“, dachte ich mir, „Zeit genug habe ich ja.“ Dass der Baggage-DropOff-Schalter  erst kurz vor dem Weiterflug öffnen könnte, hatte ich mit keiner Sekunde bedacht.
Und dann stand ich also da. Mitten im Flughafen von Lima. Mit einem langen Gesicht, einer 15 Kilogramm schweren Trekkingtasche auf dem Buckel, mit Schweissperlen und einem grossen Fragezeichen auf der Stirn, und einem Magen, der – nachdem ich ihm in den vergangenen Tagen jede Menge Honig ums Maul geschmiert hatte – nun gefälligst auf sein Lomo Saltado bestand.

Projekt „Schliessfach“

Ein Schliessfach musste her! Und so stolperte ich also wachsamen Blickes durch den Flughafen von Lima, liess mich von einem Infoschalter zum nächsten dirigieren bis sich endlich jemand traute, mir die Wahrheit ins Gesicht zu sagen: ES GIBT KEINE SCHLIESSFÄCHER AM FLUGHAFEN VON LIMA. Für den Bruchteil von Sekunden zweifelte ich an meinem Spanisch und sicherte die Aussage daher noch auf Englisch ab und – taddaaa: es gibt TATSÄCHLICH keine Schliessfächer am Flughafen von Lima!

Mit einem noch viel grösseren Fragezeichen auf der Stirn liess ich meinen Blick aus den grossen Fensterfronten der Ankunftshalle  gleiten und entdeckte dabei direkt gegenüber das Hotel Wyndham. „Na los!“, pushte ich mich selbst, „da gehst du jetzt hin, knöpfst dir den Concierge vor und deponierst deine Tasche für ein faires Trinkgeld in seinem stillen Kämmerlein.“ Soweit der Plan. Der Concierge war zuvokommend und freundlich und meine Frage offensichtlich 0815-im-Quadrat. Vermutlich stand sie an oberster Stelle seines Frequently-Asked-Questions-Katalogs. „Ohne Zimmernummer kein stilles Kämmerlein“, erklärte mir der Portier freundlich. „Hätte ich eine Zimmernummer, bräuchte ich kein stilles Kämmerlein“, konterte ich. Ein Teufelskreis… mit dem schlechteren Ende für mich, herrje.

Ein Sprichwort besagt:

„Wenn dir das Leben Zitrone bietet, besorge dir Salz und Tequila.“

Offensichtlich war nun der Moment, nach Salz und Tequila Ausschau zu halten. Ich rang mich schliesslich zähneknirschend zur bequemsten und, zumindest aus der Sicht meines Geldbeutels, gesalzensten Option durch, die sich mir in der aktuellen Lage bot: ich gönnte meiner Tasche ein Schliessfach Deluxe 😂

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Schliessfach „Deluxe“ – Trotz ausgehandeltem „Spezialpreis“ ist es ohne Zweifel das schickste und teuerste Schliessfach EVER 😉

Projekt „Lomo Saltado“

Nach dem Zimmer- bzw. Schliessfachbezug konnte ich nun endlich mein Lomo-Saltado-Projekt in Angriff nehmen 😋

Die Haltestelle des Airport-Express – na ihr wisst schon: dem Bus für die Schönen und die Reichen – befand sich direkt vor meinem Schliessfach-Hotel. Perfekt! Ich schnappte also meinen Tagesrucksack und machte mich auf die Socken.
Wo genau in Miraflores ich denn hin wolle, fragte mich Juan, der Ticketverkäufer im Bus. Ich hatte sowas von keine Ahnung und zog meine Schultern bis zu den Ohren. Ich erklärte ihm, dass ich zum ersten Mal in Lima sei, hier nur ein paar Stunden Stop-Over zu überbrücken und dabei vor allem ein Ziel hätte, nämlich das BESTE Lomo Saltado der Stadt zu schlemmen. Juan brauchte gar nicht lange nachzudenken und empfahl mir spontan das Punto Azul an der Ecke San Martín/Alcanfores. Juan schlug vor, beim fünften Bus-Stop auszusteigen und durch den Parque Kennedy und die Avenida José Larco zu schlendern. Das Punto Azul befände sich gleich hinter der Touristeninformation und diese wiederum könne ich nicht übersehen. Ich bedankte mich für den Tipp und verband mich artig mit dem Free-WiFi, um mein Bus-Ticket abzurufen.

Als ich die Ecke San Martín/Alcanfores erreichte, war ich sicher, dass Juans Restaurant-Tipp top war. Die Menschen standen hier bis auf die Strasse in der Warteschlange.  Ich stellte mich artig hinten an. Ich hatte Glück – gerade war im Lokal ein Einzeltisch frei geworden und weil alle vor mir mehrere Plätze benötigten, durfte ich frech an der ganzen Warteschlange vorbeiziehen. So fühlte sich also dieses „schön und reich“ an. 👸

Und dann war er da. Der Moment, in dem ich endlich mein Lomo Saltado – das BESTE in der Stadt – bestellen durfte.

Mission accomplished 😋😊

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Als ich die Rechnung verlangte, fragte mich der Kellner, ob ich solo sei. Für einen kurzen Moment dachte ich, dass der Typ mich in einen billigen Flirt verwickeln wollte. Ich bemerkte das sprachlich bedingte Missverständnis aber – Gott sei Dank, puhh –  gerade noch rechtzeitig. Nein, er fragte nicht nach meinem Beziehungsstatus, sondern, ob ich in der peruanischen Landeswährung, in Sole, oder in Dollar bezahlen wollte 😜

Gemütlich schlenderte ich weiter der Avenida José Larco entlang, bis ich schliesslich das Larcomar, den Einkaufs- und Flanier-Komplex in Miraflores mit exklusivem Blick auf den Pazifischen Ozean erreichte.

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Larcomar, Shopping- und Flanier-Zentrum in Miraflores, Lima

Vor dieser herrlichen Kulisse gönnte ich mir schliesslich noch einen allerletzten Pisco Sour, bevor es mit dem Bus (genau: dem für die Schönen und Reichen…) zurück zum Flughafen ging.

Für die verbleibenden zwei Stündchen meines Lima-Aufenthalts nutzte ich dann noch die Vorzüge meines luxuriösen Schliessfaches. Alles in allem war es ein herrlich improvisierter, SCHÖNer und beREICHender Tag, den ich in der peruanischen Hauptstadt Lima verbringen durfte.

Lomo Saltado ist ein typisch peruanisches Pfannengericht bestehend aus Rindfleisch, Zwiebeln, Reis, Pommes und Ei. Das Ganze an einer würzigen Soja-Tunke mit einem Schuss Pisco – mmmhhhh 😋

Safari zu den «BIG FIVE FOR LIFE» nach John Strelecky

Das vergangene Wochenende stand voll und ganz im Zeichen meiner persönlichen Herzenswünsche. Diese waren mir zu Beginn des Wochenendes selbst noch höchstens ansatzweise bekannt. Doch dies sollte sich bald ändern, denn das Ziel der drei äusserst intensiven und dennoch wunderbar inspirierenden Seminartage an der Zürcher Goldküste war es, die eigenen Herzenswünsche zu erkennen und sich ihnen anzunähern. Schritt für Schritt.

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Es gibt schlimmere Locations, um sich mit spannenden Lebensfragen auseinanderzusetzen. (EPI Park, Zürich.)

Wie es dazu kam

Im Frühling, ich war gerade auf der Suche nach einem passenden Geburtstags-Geschenk für meine Afrika begeisterte Freundin, bin ich auf das Buch Safari des Lebens von John Strelecky gestossen. „Das ist es!“ dachte ich, „das ist das perfekte Geschenk.“ Hoch motiviert verliess ich damals den Buchladen, setzte mich zu Hause gleich hin und las das Büchlein fast in einem Zug durch.
Ich fand die Geschichte zwar ganz nett, aber als Geburtstagsgeschenk für meine Freundin dann irgendwie doch nicht überzeugend genug. Die Frage nach dem Warum kann ich heute, eine Woche nach meiner Teilnahme am «BIG FIVE FOR LIFE»-Seminar, nicht mehr plausibel beantworten. Aber egal, damals war damals und damals passte es eben nicht. Ein alternatives Geschenk musste her und zwar dringend. Ich krempelte also meine Ärmel hoch und bastelte eigenhändig eine „Geburtstagskarte Deluxe“ mit Safari-Feeling – guckt da: 🙂

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Nun aber zurück zu John Strelecky und seiner einzigartigen Interpretation von Safari des Lebens und den «Big Five for Life».

Im Spätsommer war mir der Lesestoff ausgegangen und so schnappte ich mir kurzerhand John Streleckys neuesten Streich, das Buch Wiedersehen im Café am Rande der Welt aus dem Bestseller-Regal bei Orell Füssli. Das Buch handelt von einer jungen Workaholikerin, die vor lauter tun und lassen, was andere von ihr erwarten, ihre eigenen Ziele und Wünsche aus den Augen verloren hat. Im Café trifft sie John, der sogleich zu ihrem Mentor wird und ihr dabei hilft, sich auf das, was wirklich zählt zu besinnen.

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Die beiden Werke von John Strelecky, die ich mir bisher zu Gemüte führte.

Die Geschichte wird absolut schnörkellos erzählt, ist daher für jedermann leicht lesbar und durchaus inspirierend. Das Spannendste am ganzen Buch erwartete mich jedoch auf der letzten Seite, auf Seite 284. Hier entnahm ich nämlich den Hinweis auf Streleckys Seminar-Reihe «BIG FIVE FOR LIFE», welche direkt an seine Bücher anknüpft.
Neugierig rief ich die aufgeführte Webseite auf und fand bald heraus, dass für Ende Oktober ein erstes Seminar-Weekend in der Schweiz angeboten wurde. Die Ausschreibung und die online verfügbaren Schnupperlektionen überzeugten mich schliesslich und **ZACK** war ich auch schon für’s allererste «BIG FIVE FOR LIFE»-Seminar in der Schweiz eingeschrieben. ((an dieser Stelle bitte einen Trommelwirbel vorstellen))

Mit dem ❤ Herzen sieht und hört man am besten

Zusammen mit 15 weiteren Abenteurern startete ich also die Safari zu meinen ganz persönlichen Herzenswünschen, meinen «Big Five for Life» ❤
Unsere Reisebegleiter waren Brigitte Baumberger* und André Tietz – zwei äusserst sympathische Menschen, die das Herz definitiv am rechten Fleck haben ((hier bitte einen herzlichen Applaus vorstellen)).

An den Wänden des Seminarraums hatten Brigitte und André diverse Botschaften angebracht, die zum Nachdenken anregten. Auf mich hat das Plakat mit der „Sterbebett-Perspektive“ am stärksten gewirkt:

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P.S. nein, ich habe nicht vor, schon in 30 Jahren hier abzutreten 😉

Oder anders gefragt: Was würde ich irgendwann bereuen und mich fragen:

„Ey, du langweiliges Luder, warum hast du eigentlich damals, in deinen besten Jahren, dieses oder jenes nicht gemacht? WA-RUM. hast. du. es. nicht. einfach. ge-macht, hä?“

Brigitte und André haben uns mit wunderbar banalen Aufgaben auf die Reise zu unseren Herzenswünschen geschickt und uns dabei kompetent begleitet. Im Wesentlichen ging es darum, anhand einfachster Fragestellungen häppchenweise unsere persönlichen Vorlieben zu ergründen:

  • Warum zieht es uns an gewisse Orte oder in gewisse Geschäfte immer wieder hin?
  • Warum schauen wir Romanzen (oder eben Krimis) am TV?
  • und, und, und….

Gerade weil die Aufgaben in ihrer Banalität fast schon lächerlich anmuteten, rieten unsere Reisebegleiter uns immer wieder, die einzelnen Aufgabenstellungen nicht zu hinterfragen, sondern einfach dem Prozess zu vertrauen – „Trust the Process“, um es in den Worten von John Strelecky auszudrücken.

Reich und glücklich

Persönlich hat mich die Reich-und-Glücklich-Matrix wach gerüttelt. In dieser Aufgabe ging es darum, unsere Alltags-Tätigkeiten in den Kästchen 1 bis 9 einzuordnen.

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Anhand eines kleinen Beispiels aus meiner eigenen Aufgaben-Schublade möchte ich das Prinzip der Matrix kurz erläutern.

Beispiel: Das Bügeln von Hemden und Blusen muss ich eindeutig dem Kästchen 8 zuordnen: bügeln kostet mich zwar nichts (ausser Nerven, herrje), aber ich HASSE es zu bügeln. Bügeln macht mich überhaupt nicht glücklich. Nun lohnt sich natürlich die Frage, ob ich denn irgendetwas an dieser Situation verändern könnte. Klar könnte ich!  Ich könnte eine Bügelfrau engagieren und damit eine Verschiebung der ungeliebten Tätigkeit ins Kästchen 1 erwirken. Die Frage ist, ob ich bereit bin, zur Erreichung der vollkommenen Happyness in diesem Beispiel Geld auszugeben.

Natürlich gilt es im Leben wesentlich kniffligere Aufgaben zu bewältigen, als das Bügeln von Hemden und Blusen. Bei den wirklich zentralen Aufgaben unseres Wesens lohnt sich eine sorgfältige Evaluation. Die Reich-und-Glücklich-Matrix wird hier zur Schaltzentrale mit komplett flexiblen Reglern, womit sich die für uns stimmigen Nuancen je Szenario bequem einstellen lassen.

Ich kann diese Art der Reflexion wirklich jedem ans Herz legen. Was für eine Bereicherung, sich mal in aller Ehrlichkeit bewusst zu machen, wieviel Zeit unseres kostbaren Lebens wir letztlich für Dinge aufwenden, für die wir nicht brennen. Heiliger Bimbam, ey!

Herzenswünsche leben

Eine passende Bereicherung des Seminars war der Film Mit Herz und Hand mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle. Der Film spielt in den sechziger Jahren und erzählt die wahre Geschichte des Neuseeländers Burt Munro, dessen Herzenswunsch es war, mit seiner während 25 Jahren selbst „gebastelten“ Indian die legendäre Bonneville Speed Week zu rocken. Die Reise von seiner Heimat Neuseeland nach Utah, USA verlief nicht ohne Komplikationen und erforderte eine tüchtige Portion an Improvisation – sowohl von Burt, als auch von seinem Umfeld. Doch Burts eiserner Wille war stärker als jedes vermeintliche Hindernis…
Ich hatte den  Film zuvor noch nie gesehen. Die Geschichte berührte mich, keine Frage. Und sie entlockte mir Erinnerungen an meine eigene Zeit, die ich vor einigen Jahren am und um den grossen Salzsee bei Bonneville erlebte. Leider habe ich damals noch nicht gebloggt und kann an dieser Stelle daher keine Geschichte aus meinem Anekdoten-Fundus anbieten 😉

Auch Udo Jürgens‘ Ich war noch niemals in New York erhielt seinen verdienten Platz in unserem «Big Five For Life»-Seminar. Hinter diesem Song verbirgt sich eine meiner persönlichen Lieblings-Anekdoten. Witzig ist insbesondere, dass ich den Entschluss, endlich mal selbst nach New York zu reisen, damals mitten im namibischen Outback und damit quasi direkt bei den „wahren Big Five“ in Afrika gefasst hatte. Mehr dazu im Artikel Milchstrasse vs. Time Square: Vom afrikanischen Lagerfeuer an den Time Square in New York.

The «Big Five for Life»

Zugegeben, ich bin in der Erwartung in das Seminar gestartet, dass ich am Ende des dritten Tages, konkrete Ziele benennen kann, wie z.B, „ich will den Kilimandscharo besteigen“ oder „ich will in meinem Leben drei Kinder gebären“. Spätestens im Verlaufe des zweiten Tages wurde mir aber klar, dass  es gar nicht darum geht, seine Herzenswünsche bis aufs i-Tüpfelchen präzise und konkret formulieren zu können. «Big Five for Life» nach John Strelecky lässt totale Freiheit zu – auch was die Flughöhe und die Formulierung betrifft. Wichtig ist am Ende nur, dass man sich in seinen Herzenswünschen selbst wiederfindet und ihnen einen gebührenden Platz im Leben zugestehst.

In diesem Sinne: do it 💪🏻 or donut 🍩

* Mehr Infos zu Brigitte Baumberger und den «BIG FIVE FOR LIFE»-Seminaren in der Schweiz gibt es auf der Webseite von Baumberger Coaching

6 Tipps für einen perfekten Tag in Barcelona

Vor fünf Jahren besuchte ich Barcelona zum ersten Mal, seither kehre ich jedes Jahr in die Hauptstadt Kataloniens zurück. Wie es zu meiner starken Verbundenheit mit dieser wundervollen Stadt kam, erzähle ich dir im Artikel BarceLOVEna, der Play-Button zu meinem neuen Leben.
Ich bin gerade von meinem fünften Barcelona-Besuch zurück und verrate dir in diesem Beitrag sechs Tipps für einen perfekten Tag in Barcelona.

1. Frühstück bei Buenas Migas

Früh stückt sich, wer einen tollen Tag erleben will!

Deshalb beginnt mein Logo Buenas Migas Focacceriaperfekter Barcelona Tag definitiv in einer der über die ganze Stadt verteilten Buenas Migas Filialen. Dort gönne ich mir eine grosse Tasse Kaffee, ein Natur-Joghurt mit frischen Früchten und dazu einen Scone oder einen Flapjack. Oder beides. 😋

2. Überblick verschaffen

Ich mag es, den Überblick über eine Situation zu haben – nicht nur beim Reisen, sondern generell in allen Lebenslagen. Auch wenn ich inzwischen bereits mehrmals in Barcelona war und die Stadt eigentlich ziemlich gut kenne, so verschaffe ich mir trotzdem jedes Mal zuerst einen Überblick und lasse mich einfach mal von der enormen Bandbreite an Möglichkeiten die sich mir hier bieten inspirieren:

  • Worauf habe ich Lust?
  • Wo zieht es mich zuerst hin?
  • Was möchte ich hier erleben?

Um sich ein Big Picture über Barcelona zu verschaffen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich entscheide mich jeweils spontan für eine oder auch zwei der nachfolgend vorgestellten Varianten.

Überblick-Variante A: Park Güell

Der über der Stadt angelegte, malerische Park von Antoni Gaudí zählt zum UNESCO-Welterbe. Von verschiedenen Stellen des Parks geniesst man ein herrliches Panorama über die Stadt. Besonders beliebt ist die Hauptterrasse.<<
al ob man Gaudís Schnörkeleien mag oder nicht: in Barcelona kommt man nicht darum herum. Gaudí ist Barcelona und Barcelona ist Gaudí.

Blick vom Park Güell auf die Stadt Barcelona

Eingang zum Park Güell in Barcelona
Park Güell: Eingang

Viadukt im Park Güell, Barcelona

Überblick-Variante B: Tibidabo

Mit seinen 500 Metern ist der Tibidabo der Hausberg Barcelonas. Vom Panorama-Restaurant oder einer der Bars aus kann man bei einer Tasse Kaffee (oder einem Glas Sangria) entspannt die wahre Dimension dieser wundervollen Stadt in sich aufsaugen. Gemäss Reiseführer soll schon die Fahrt in den offenen Tram-Waggons der Tramvía Blau (ab Av. de Tibidabo, Plaza John F. Kennedy) ein tolles Erlebnis sein. Mir persönlich blieb die Tramvía Blau bisher leider nicht vergönnt. Einmal bedingt durch meinen aussersaisonalen Besuch, denn die Tramvía Blau verkehrt nur von Juni-November (von Dezember-Mai fährt ein stinknormaler Bus hoch, was aber natürlich nichts an der tollen Aussicht ändert). Bei meinem diesjährigen Versuch machte mir schliesslich der katalonische Generalstreik einen Strich durch die Rechnung: Die Tramvía Blau streikte nämlich mit. C’est la vie.

Überblick-Variante C: Montjuïc

Anlässlich der olympischen Spiele von 1992 wurde der Montjuïc kräftig aufgebretzelt und ist heute ein schöner Park mit diversen Attraktionen (Museen, Botanischer Garten, Olympisches Stadium, etc.). Der Montjuïc wird auch „die grüne Lunge der Stadt“ genannt.<<
r Montjuïc ist mit seinen 172 Metern Höhe gut zu Fuss erklimmbar – beispielsweise von der Plaza España aus. Hinunter empfiehlt sich die Fahrt mit der Hafenseilbahn bis nach Barcelonetta. Romantisch schweben die roten Gondeln über den alten Hafen, den Port Vell hinweg und befördern dich direkt zu Barcelonas Stränden (mehr dazu dann später).

Seilbahn gondelt vom Mont Juic über den Port Vell zu den Stränden von Barcelonetta

Überblick-Variante D: La Pedrera

Ebenfalls einen tollen Überblick auf die Stadt geniesst man von der Dachterrasse der La Pedrera / Casa Milá, Gaudís berühmtestem Haus. La Pedrera befindet sich an der schicken Passeig de Gràcia. Im Gegensatz zu den Überblick-Varianten A-C (oben) befindet sich diese Aussichtsplattform also nicht ausserhalb des Stadtzentrums, sondern mitten drin.

La Pedrera, BacelonaSchwungvolle Dachterrasse der La Pedrera, Bacelona

3. La Sagrada Familia

Die Sagrada Familia gilt als Wahrzeichen Barcelonas und darf auf keinem Barcelona-Besuch fehlen. Wenigstens von aussen sollte man sich die „ewige Baustelle“ unbedingt zu Gemüte führen. Wer die Basilica von innen besichtigen möchte, braucht viel, sehr viel Geduld – oder aber ein Online-Ticket, mit dem man sich zu einem definierten Zeitfenster vor Ort einfinden muss und dann frech an der Warteschlange vorbeiziehen darf. Ich bin a) kein besonders geduldiger Mensch und liebe es b) mich spontan und abhängig von der jeweiligen Tagesform durch eine Stadt zu bewegen. Beides sind keine optimalen Eigenschaften für eine Besichtigung der Sagrada Familia… 🙄 aber beim nächsten Mal, beim nächsten Mal schaffe ich es, grosses Indianerehrenwort!

Total-Ansicht der La Sagrada Familie in Barcelona

4. Barri Gòtic

Das Barri Gòtic (das gotische Viertel) ist das Herz Barcelonas. Man hat Barcelona nicht gesehen, wenn man sich nicht im Labyrinth aus malerischen Gassen und Gässlein rund um die Kathedrale verirrt hat.

Kathedrale im Gothischen Viertel von Barcelona Das Barri Gòtic ist auch ein idealer Ort, um sich einer süssen Versuchung hinzugeben. Wie wär’s also mit einer Crema Catalana 😋 oder mit Churros con Chocolate Caliente? 😋

Crema Catalana
Crema catalana

 

Churros con chocolate caliente
Churros con chocolate caliente

5. Barcelonetta ❤

An der kilometerlangen Strandpromenade bei Barcelonetta stolpere ich liebend gerne von einem Chiringuito (Strandcafé) zum nächsten, geniesse das entspannte, fröhliche Treiben und lasse dabei einfach meine Seele baumeln. 😊

Blick aus einem Strandcafé auf das Hotel W in BarcelonaSkulptur (rostiger Turm) in Barcelonetta, BarcelonaBlick von einem Strandcafé auf das Hotel W in Barcelona. Im Vordergrund: Sangria und OlivenSelfie in einem Strandcafé in Barcelonetta, Barcelona

Hach ja, es ist besonders nett da, in Barcelonetta 😎

6. Schlummertrunk in La Xampanyeria

Mein perfekter Tag in Barcelona endet mit einem Schlummertrunk in der rappelvollen La Xampanyeria an der Carrer de la Reina Christina 7.

Ein Glas mit Cava in der Xampanyeria, BarcelonaMunteres Treibn in La Xampanyeria, Barcelona Das emsige Treiben in der Kult-Bar lässt sich mit Worten kaum beschreiben – man muss dabei gewesen sein, um zu verstehen, was hier so unglaublich unglaublich ist – cheers! 🍾

¡Nos vemos en Barcelona, olé!

Warst du auch schon in Barcelona? Was sind deine Highlights und Tipps?

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Wie ich meinem Traum folgte und in Alboraya landete

Es ist noch keine vier Wochen her, als ich aus heiterem Himmel von Alboraya geträumt habe. Als mir der Traum am nächsten Morgen bei der ersten Tasse Kaffee wieder einfiel, zauberte er mir sofort ein Lächeln ins Gesicht und ich fragte mich, was diese Eingebung wohl zu bedeuten hatte. War das vielleicht ein zarter Wink des Universums?

Fakt ist: vor exakt einem Jahr hatte ich während meines Sprachaufenthalts in Valencia einen kurzen Blick auf Alboraya erhascht. Da ich einen Intensivkurs aus dem BoaLingua-Sortiment belegte, verbrachte ich einen grossen Teil meiner Zeit auf der Schulbank und schaffte es auf meiner Joggingrunde vor oder nach der Schule höchstens mal bis zum Strand Patacona, welcher im Norden fast nahtlos an Valencias imposanten Malvarrosa-Strand anknüpft.
Mich verzückte die Gegend bei Patacona/Alboraya auf Anhieb. Das Ambiente war hier ein Tick entspannter, dezenter und schicker als weiter unten bei las Arenas. „Irgendwann“, so schwörte ich mir, „irgendwann schaue ich mir diese Ecke hier mal noch etwas genauer an!“

Man soll seine Träume leben…

Und dieses „Irgendwann“ machte sich also nun, fast ein Jahr später in Form einer nächtlichen Eingebung bemerkbar. Der Gedanke, nach Alboraya zu reisen, fühlte sich spontan gut an. Dennoch liess ich ihn noch ein paar Tage auf mich wirken, bevor ich mir über Flug und Unterkunft ernsthaft den Kopf zerbrach.
Bald stand mein Entschluss jedoch fest und ich suchte mir eine nette Airbnb-Unterkunft. Es durfte gerne was ruhiges sein, denn ich wollte die Zeit nutzen, um an meinem Buchprojekt mal wieder einen Schritt vorwärts zu kommen. Und dies wiederum schaffe ich am besten in einer ruhigen, inspirierenden Umgebung. Schliesslich entschied ich mich für ein urbanes Beach-Apartment in Port Saplaya, Alboraya.

Port Saplaya – Romantik vom feinsten!

Port Saplaya, auch „klein Venedig“ genannt, ist ein wirklich schmucker Fleck.

Port Saplaya
Port Saplaya

Und ja, es erinnert tatsächlich an Venedig. Bis auf die Brücken; die fehlen hier nämlich komplett. Und so wird der Gang zum vielleicht 50 Meter Luftlinie entfernten Lieblingsrestaurant locker mal eben zu einem 15 minütigen romantischen Spaziergang, vorbei an dutzenden schicken Booten. Zur Verdauung dann natürlich dasselbe zurück. Aber hey! Man gönnt sich ja sonst nix! 😉

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Weniger ist manchmal Meer ❤

Einmal mehr habe ich auch mit meiner Airbnb-Wahl voll ins Schwarze getroffen. Mein Apartment ist einfach nur toll. Die Terrasse hat es mir besonders angetan. Hier esse, lese und schreibe ich oder starre einfach nur auf’s Meer hinaus und sauge die kostbare Energie in mir auf. Stundenlang wenn’s sein muss. Und wenn’s nicht sein muss, dann erst recht! 😉

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Aber das allerschrecklichste überhaupt sind die Sonnenaufgänge. Noch schrecklicher: ich muss dafür nicht mal aufstehen, sondern kann sie direkt vom Bett aus betrachten. ❤

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Ja, es war die richtige Entscheidung, meiner nächtlichen Eingebung zu folgen: AlboraJA, um genau zu sein!

Impressionen meiner Bike-Safari durch Namibia

Das Jahr 2015 war ein besonderes Jahr für mich. Warum und weshalb verrate ich hier.

Hier ein paar Impressionen zu einem meiner ganz besonderen Reise-Leckerbissen. Per Bike gings im September 2015 quer durch Namibia.

Natürlich gibts auch jede Menge Geschichten zu den Bildern. Es sind eindrückliche Geschichten. Witzige Geschichten. Verblüffende Geschichten. Es sind Geschichten, die mich geprägt haben und für die ich mein Leben lang dankbar sein werde. ❤ Stay tuned.

Verwandter Artikel: Bike-Safari durch Namibia

Im Anschluss an diese Bike-Safari gönnte ich mir noch ein paar Tage in der Two-Oceans-Metropole Kapstadt.

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/September 2015