Milchstrasse vs. Time Square: Vom afrikanischen Lagerfeuer an den Time Square in New York

Heute vor exakt einem Jahr flog ich zum ersten mal in meinem Leben nach New York City. Zur Feier des 1-Jahr-Jubiläums verfasse ich heute diesen Blogpost in Erinnerung an eine wundervolle Zeit in einer wundervollen Stadt.

Eigentlich stand New York schon seit vielen Jahren auf meiner Bucketlist, schaffte es aber nie ganz an die Spitze und verlor das Destinationen-Duell im Zweifelsfall gegen kleinere, überschaubarere, ländlichere Reiseziele. Ich hatte stets grössten Respekt vor der gigantischen Welt-Metropole und befürchtete, dass mich – ein überaus zartbehütetes Landei – das hektische Treiben zwischen den mächtigen Wolkenkratzern zerdrücken oder gar überfordern könnte. Das war wohl auch mit ein Grund, weshalb ich mir die Stadt niemals im Alleingang zumuten wollte. Es fehlte aber stets die passende Begleitung – ein Teufelskreis, herrje!

Auf meiner Bike-Safari durch Namibia schliesslich lernte ich Nina kennen. Nina war nebst mir die zweite Single-Frau unserer achtköpfigen Reisegruppe. Es war die logische Konsequenz, dass wir beide uns irgendwie mit einander arrangieren würden. Obschon wir vom Typ Frau her unterschiedlicher kaum sein könnten, stimmte die Chemie auf Anhieb zwischen uns beiden. Es sollte der Anfang einer wunderbaren Freundschaft werden… ❤

Eines Abends, Nina und ich hatten gerade unsere Zelte im ausgetrockneten Flussbeet des Tsauchab-River fertig eingerichtet und uns mit einem Glas südafrikanischem Weisswein zum Rest der Gruppe ans Lagerfeuer gesellt, da gestand ich der Gruppe, dass ich noch niemals in New York gewesen sei. Ich mutmasste daraufhin, dass das Lichter-Spektakel am Time Square nie im Leben an die Grandiosität des Milchstrassen-Zaubers, der sich uns in jener wundervollen Nacht am namibischen Himmel präsentierte, herankommen würde. Nach einer kurzen – oder auch längeren – Phase des wortlosen in den Himmel Staunens, meinte Nina schliesslich, dass sie ebenfalls noch nie in New York gewesen sei und man den Vergleich „Milchstrasse vs. Time Square“ eigentlich schon mal noch ziehen sollte.

„Okay, dann fliegen wir eben als nächstes nach New York.“ witzelte ich. „Alles klar!“ entgegnete Nina und prostete mir, verschmitzt grinsend, mit ihrem Weinglas zu.

Et voilà 🙂

Some Impressions from Big Apple

 

Reif für die Insel. Welche ist egal. Oder doch nicht?

Es war an einem Sonntagvormittag Anfang November 2016. Nebst den Präsidentschaftswahlen in den USA stand auch die Adventszeit quasi vor der Tür und die ersten Einladungen für Weihnachtsanlässe flatterten ins Haus. Ich  sass mit meinem besten Freund gemütlich beim Brunch, als wir gemeinsam feststellten, dass wir unseren Körpern eigentlich viel lieber den Luxus von Ruhe und Bewegung an der frischen Luft gönnen wollten, als sie der drohenden Hektik und Völlerei auszusetzen. Biken wäre toll. Beispielsweise. Es war ein prickelnder Gedanke, den wir auf jeden Fall noch mindestens eine Runde weiterdenken wollten. Nach zwei, drei Nächten darüber schlafen stand unser Entschluss schliesslich fest: ja, wir wollten weg.

Uns war bewusst, dass die Weihnachtszeit eine beliebte Reise-Saison ist und wir uns entsprechend zügig für eine Destination entscheiden sowie Flüge und Unterkunft buchen sollten, um am Ende nicht doch noch besinnlich unter dem Tannenbaum zu landen. Also machten wir uns sofort an die Arbeit und surften fleissig durch das Internet. Relativ rasch stiessen wir dabei auf Lanzarote. Die Kanaren-Insel wurde uns als regelrechtes Mekka für Bike-Enthusiasten angepriesen. Das klang toll. „Au ja, das ist es!“, riefen wir wie aus einem Munde, „…und ich kann gleichzeitig mein  Spanisch weiter vertiefen, juhui!“, fügte ich euphorisch hinzu.

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Wir teilten uns die erforderlichen Buchungen gerecht unter einander auf. Während ich mich schnurstracks um die Flüge und die Unterkunft bemühte, kümmerte sich mein Freund voller Elan um die Bikes und einen Mietwagen. Nachdem alle Buchungen und Reservationen getätigt waren und damit unser Gesamt-Paket unter Dach und Fach schien,  stiessen wir voller Vorfreude mit einem Glas Cava auf unseren Coup an. Den klitzekleinen Flüchtigkeitsfehler der sich in unserem Buchungsprozedere eingeschlichen hatte, bemerkten wir erst später. Viel später. Eigentlich zu spät. Oder auch nicht. Aber eins nach dem anderen…

In den folgenden Wochen vor der Abreise durchlebten wir beide geschäftlich eine regelrechte Jahresend-Rally. Projekte und Tasks prasselten auf uns nieder, als obs kein Morgen, als obs kein 2017 gäbe und so waren wir am vierten Advents-Wochenende schliesslich mehr als nur reif für die Insel. Die letzten E-Mails waren beantwortet, die Ferienvertretungen geklärt, die Taschen gepackt. Nun konnte nichts mehr schiefgehen. Eigentlich. Dachte ich…

Am Abend vor dem Abflug nach Arrecife/Lanzarote leitete mir mein Freund noch die Bestätigung der Mietwagen-Reservation weiter, die bereits seit Wochen in seinem E-Mail Postfach vor sich hin schlummerte. „Damit du dann morgen auf der Insel auch Bescheid weisst…“ notierte er salopp dazu und schloss die Nachricht mit einem gutgelaunten Smiley. Ich setzte mich an meine Küchenbar, nippte an einem Pfefferminztee und scrollte mich durch das Anschreiben des Mietwagen-Anbieters. Dabei stolperte ich über die Worte Reina Sofía. „Oh?!“, schoss es mir spontan durch den Kopf, „ich wusste gar nicht, dass der Flughafen von Arrecife auf Lanzarote gleich heisst, wie derjenige auf der Schwesterinsel Teneriffa…“. Ich war bereits zwei mal auf Teneriffa (mehr dazu gibt’s übrigens im Artikel Die Kraft des Atlantiks oder wie man zufällig einen Halbmarathon läuft) und kenne den Flughafen dort daher ziemlich gut. Neugierig geworden zoomte ich in die entsprechende Passage des E-Mails hinein und realisierte allmählich, dass die Flughäfen der beiden Kanareninseln NICHT gleich hiessen. Sofort rief ich meinen Freund an. Bestimmt hatte er die Bestätigungsmail fies manipuliert, um meine Aufmerksamkeit zu testen – zuzutrauen wär’s ihm ja! Doch sein Gestotter verriet mir, dass es kein Fake war. Nein, unser Auto würde morgen um 16.00 Uhr tatsächlich auf Teneriffa für uns bereitstehen, während unsere Taschen 400 Kilometer weiter westlich auf Lanzarote über das Kofferband tuckerten. Heiliger Bimbam!

Nachdem der erste Schreck verdaut war, machte mein Freund das einzige, was er in dieser Situation tun konnte: er stornierte die Reservation auf Teneriffa und setzte gleichzeitig eine Anfrage an die Filiale auf Lanzarote ab. Im Vertrauen darauf, dass am Ende eh immer alles gut wird und es vor Ort dann bestimmt irgendeine Lösung geben würde, schlummerte ich schliesslich selig dem herbeigesehnten Abreisetag entgegen.

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Auf dem Weg zum Flughafen und am Gate checkte mein Freund im 10-Minuten-Takt seine E-Mails. Doch die erhoffte Reservationsbestätigung blieb aus. Dann hiess es schliesslich „Fasten Your Seatbelts“ und unsere Smartphones fielen für die nächsten 4 Stunden in ihren wohlverdienten Dornröschenschlaf.

Nachdem wir unsere Taschen vom Kofferband geschnappt hatten, stellten wir uns mit leicht mulmigem Bauchgefühl beim Autovermieter an die Theke. Ein sympathischer junger Mann, mit zimtfarbenem Teint und strahelndweissen Zähnen lächelte uns entgegen. Auf seiner linken Brust war ein Schild. „Pedro“ stand darauf. Pedro hiess uns auf Lanzarote willkommen und fragte, was er für uns tun könne. Ich hörte, wie mein Freund ihm – ebenfalls sehr freundlich, aber bestimmt  – erklärte, dass wir gestern eine Reservationsanfrage eingereicht hätten, bis jetzt jedoch noch keine Antwort erhalten hätten. Augenblicklich zogen sich die Lachfalten um Pedros Mundwinkel zurück, um Sekunden später auf seiner Stirn in Form von Sorgenfalten wieder aufzutauchen. Pedro versicherte uns, wie unangenehm ihm die Angelegenheit sei. Dezent murmelte er, dass 24 Stunden vor Ankunft zwar schon etwas knapp seien für eine Reservation, aber dass wir dennoch längst eine Antwort auf unsere Anfrage hätten erhalten müssen. Er entschuldigte sich mehrmals in aller Form und klickte gleichzeitig nervös in seinem Computer herum. Während mein Freund – seinen rechten Ellbogen lässig auf der Theke abgestützt – sich seine Emotionen nicht anmerken liess, stand ich mit ersten Anzeichen von Schnappatmung daneben. „Aber… Moment… das ist doch nur die halbe Geschichte… also höchstens… herrje…“ stammelte ich innerlich vor mich hin. Pedro tat mir leid. Er war doch nicht Schuld an unserer Misere. Ich nahm einen tiefen Atemzug und wollte schlichtend in das Geschehen eingreifen. In diesem Moment zog Pedro einen Schlüssel aus der Schublade, begann mit dem Ausfüllen eines Formulars und entschuldigte sich erneut für die Unannehmlichkeiten. Ja, es war nur die halbe Geschichte, die mein Freund da von sich gab, aber es war verdammt noch mal die richtige Hälfte. Und so stand ich einfach nur perplex wie Babsi daneben und entschloss mich, das zu tun, was ich am besten kann: Klappe halten!

Kurze Zeit später sassen wir in einem weissen Opel Corsa mit Fahrradträger am Heck (es war übrigens der einzige Wagen mit Fahrradträger in der ganzen Garage), gaben die Adresse des Hotels ins Navi ein und quitschten kurz darauf los in Richtung Costa Teguise.
Nach gut 20 Minuten Fahrt strandeten wir in einer Sackgasse. Das Navi behauptete steif und fest, dass wir hier unser Ziel erreicht hätten. Doch hier gab es kein Hotel – weit und breit nicht. „Fahr da rein!“ wies ich meinen Freund an, „dort vorn ist bestimmt die Einfahrt zum Hotel, siehst du?“ – „Ich kann doch da unmöglich reinfahren! Das ist die Strand-Promenade. Sieh nur die vielen Leute!“ – „Ach, jetzt fahr halt mal die zwanig Meter vor, dann sehen wir, ob das dort tatsächlich die Hoteleinfahrt ist.“ Ich mag Männer, die in brenzligen Situationen einfach tun, was man von ihnen verlangt, ohne langes Tamtam. Und so holperte unser Corsa auch schon zielstrebig über die Pflastersteine…
Wir schafften nicht mal die vorgenommenen 20 Meter, da ertönte auch schon  eine schrille Sirene und im Rückspiegel erblickten wir das rotierende Blaulicht eines Streifenwagens. „Das macht dann 40 Euros, por favor!“ gab uns der Polizeibeamte – in scharfem Tonfall zwar, aber mit einem charmanten Grinsen im Gesicht – zu verstehen. Die Costa Teguise hat echt einiges zu bieten, aber in dem Moment waren wir hier die Hauptattraktion. Die Fussgänger zeigten auf  unseren Corsa, schüttelten den Kopf oder hielten sich den Bauch vor lachen. Einige taten sogar alles gleichzeitig. Für mich fühlte sich das gerade wie die gerechte Strafe für unser nicht ganz astreines Spiel beim Auto-Vermieter an. Nun waren wir aber quitt, ey!
Währendem wir unsere Euros hervorkramten erklärten wir dem Polizisten, dass wir gerade vom Flughafen kämen und unser Navi der Meinung sei, dass da vorne unser Hotel, das Barceló, stünde. Der Polizist kassierte und bot uns dann an, uns zum Hotel zu lotsen. Wir sollten einfach hinter ihm herfahren. Die Zufahrt zum Hotel war in der Tat etwas verwinkelt. Wir wären da definitiv noch lange herumgeirrt. Die 40 Euros waren am Ende jedenfalls gut investiertes Geld. 😉

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Algarve: Fels und Meer – was will man mehr?

Vor wenigen Tagen bin ich aus Portugal – dem „Wilden Westen“ Europas – zurückgekehrt. Es war ein toller Trip und für mich persönlich eine besonders wertvolle neue Erfahrung. Ich habe nämlich eine neue Art des Reisens für mich ausprobiert und das Fazit sorgfältig in die Schublade „Warum eigentlich nicht?“ abgelegt.
Für einmal war ich nicht alleine oder aber mit dem Lebenspartner unterwegs, sondern mit einem Freund, einem Kumpel – nennen wir ihn Alex. Ich hatte die Reise ursprünglich für mich alleine konzipiert. Ende März erzählte ich Alex bei einem Teller Spaghetti von meinen Plänen. Der Rest ergab sich dann irgendwie ziemlich spontan 😉
Bereits dreieinhalb Wochen später flogen wir nämlich nach Lissabon und verbrachten dort 3 herrliche Sommertage. Anschliessend schnappten wir unseren ficken Schlitzer… äh schicken Flitzer (Äxgüsi!)  und düsten damit über die nicht enden wollende Vasco-da-Gama-Brücke Richtung Süden.

Die darauffolgenden Tage erkundeten wir die atemberaubende Kulisse der Algarve. Mir fiel rasch auf, dass Alex und ich die Dinge, die um uns herum passierten recht unterschiedlich wahrnahmen. So wusste Alex beispielsweise immer exakt, in welcher Richtung unser Auto stand – egal wie verwinkelt wir uns davon wegbewegt hatten. Sehr praktisch! 😜 Mir hingegen vielen Unscheinbarkeiten am Wegesrand auf, die Alex schlicht übersehen und/oder plattgetrampelt hätte.

In diesem Zusammenhang möchte ich euch einen Dialog zwischen Alex und mir nicht vorenthalten:

Ich:„Und? Wie gefällt dir das hier so?“

Alex:„Ich habe mehr erwartet.“

Ich:„Mehr von was?“

Alex:„Naja, ich weiss nicht…“

Ich:„Sag schon! Mehr Felsen? Höhere Felsen? Mächtigere Felsen?“

Alex:„Nein, die Felsen sind hier sehr beeindruckend…“

Ich:„Hmmm… mehr Farbe vielleicht?“

Alex:„Die Farben sind toll: das türkisfarbene Wasser, die rot leuchtenden Felswände, die sattgrünen Wiesen, die bunten Blumen beim Cabo sao Vicente…“

Ich:„Was denn dann? Doch nicht etwa mehr Meer?“

„Hallo?! Wir stehen hier am Atlantik…“, erwiderte Alex mit leicht belehrendem Unterton.

Ich:„Schau, ich habe die Twelve Apostles an der Great Ocean Road in Australien gesehen – gigantische Formationen – WOW!
Ich habe die malerischen Klippen der Isle of Skye in Schottland gesehen – fantastisch, wie Rauheit und Lieblichkeit dort Eins werden – WOW!
Ich hab am gigantischen Hardanger-Fjord in Norwegen Mund und Augen nicht mehr zugekriegt vor lauter staunen – WOW!
Ich stand am Cape Point in Südafrika, wo zwei Ozeane auf einander treffen – WOOOW!
Aber hey – die Kombination von gigantischen Felsformationen, malerischen Klippen und grandioser Farbenvielfalt macht diesen Ort hier verdammt einzigartig – geniesse es!!!“

Schweigen.

Alex:„Du hast schon recht… sehr schön hier. Alles! *HighFive*“

Pah! Eins zu null für mich, hätte ich in diesem Moment mit geballter Faust zum Himmel rufen können. Doch genau genommen war Alex der wahre Gewinner aus dieser Situation.

Ich wünsche sie uns allen. Die Fähigkeit, den Blickwinkel zu wechseln und die Dinge situativ aus anderer Perspektive zu betrachten. Denn am Ende ist immer alles so, wie wir es sehen bzw. sehen wollen.

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Ponta da Piedade, Lagos

Einige Eindrücke zum Portugal-Trip findet ihr übrigens hier in einer Diashow Impressionen aus dem “Wilden Westen” Europas – viel Spass!

 

BarceLOVEna, der Play-Button zu meinem neuen Leben

Das Reisen ist schon mein ganzes – naja, halbes – Leben meine grosse Leidenschaft. Ich liebe es, dem Alltag zu entfliehen und dabei neue Länder und Kulturen zu entdecken. Seit gut vier Jahren reise ich regelmässig alleine, bzw. auf eigene Faust. Mehr dazu dann gerne in meinen künftigen Postings.

In diesem Beitrag möchte ich ein paar Hintergründe darlegen, die zur starken Ausprägung meiner Leidenschaft fürs Reisen generell und fürs Alleinreisen im speziellen geführt haben und welche Rolle Barcelona dabei spielt.

Mein altes Leben…

Früher, in meinem „alten Leben“, bereiste ich zusammen mit meinem Ehemann die Welt. Wir taten dies grossmehrheitlich per Camper. Quer durch Australien, Amerika, Kanada, Kenia, Südafrika, Skandinavien, Griechenland, Spanien, Italien, Grossbritannien, Frankreich, Österreich, Deutschland und natürlich die Schweiz. Wir waren oft mehrere Wochen am Stück unterwegs und waren ein perfekt eingespieltes Team, sodass wir – zwei grossgewachsene Menschen, wohlverstanden – uns sogar auf kleinstem Raum stets bestens arrangieren konnten und uns nie in die Quere kamen.

Wenn wir nicht gerade irgendwo durch die grosse, weite Welt tuckerten, werkelten wir an unserem Häuschen herum. Einem charmanten, ehemaligen Bauernhaus, Baujahr 1830, mit angebauter Scheune und viiiieeeeeel Umschwung. Jede freie Minute steckten mein Mann und ich in das Haus. Ich sprudelte nur so vor kreativen Ideen, was wir wo und wie noch optimieren oder umbauen könnten. Mein Mann war nicht nur ein verdammt geduldiger Zuhörer, sondern auch ein begnadeter Handwerker. Und so verwirklichten wir gemeinsam einige unglaublich tolle Bau-Projekte. Hätte es den HeimwerkerKing damals schon gegeben, wir wären die grössten Fans gewesen, wetten?! 🙂

Zum Millenium-Wechsel bereisten wir Australien: einmal rundherum und kreuz und quer durchs Outback lautete die Devise. Auf dieser Reise entdeckte ich eine weitere grosse Leidenschaft: Vögel. Exotische Vögel. Papageien und Kakadus, um genau zu sein. Stundenlang konnte ich rücklings auf dem Boden liegen, in den Himmel starren und dem fröhlichen Gezwitscher unserer gefiederten Wegbegleiter frönen.

Nach 27’000 staubigen Kilometern flogen wir schliesslich von Downunder nach Hause zurück. Und siehe da: zufällig hatte ein Kollege meines Mannes, ein Vogelzüchter, grad ein niedliches Nymphensittich-Männlein zu vergeben. Wir zögerten, wollten auf keinen Fall ein Einzeltier und für mehr fehlte uns zu dem Zeitpunkt definitiv der Mut. Nachdem uns der Kollege jedoch anbot, dass wir den Knirps bei Nichtpassen einfach wieder an ihn zurückgeben könnten, waren wir mit dem Deal einverstanden. Und natürlich wollten wir den süssen, kleinen Piepmatz nie wieder hergeben 😍 So kam es, dass wir eines Tages eine drollige, farbenfrohe kleine Vogelschar beherbergten. Ich liebte es, das muntere Treiben unserer Sittiche zu beobachten. Stun-den-lang.

Tschüss altes Leben

Im Herbst 2011 endete mein altes Leben. Zugegeben etwas abrupt, aber hey! lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Hintergründe gehören nicht hierhin. Fakt ist, dass ich von einem Tag auf den anderen allein dastand: ohne Haus, ohne Vögel, ohne Mann… Das Einzige, was von meinen „alten“ Leidenschaften nicht per se abgehakt werden musste, war das Reisen und so sagte ich zu mir:“wenn du jetzt sogar das Reisen aufgibst, dann hast du verloren!“

Ich verliere nicht gerne und so flog ich am 29. Dezember 2011 kurzentschlossen einer Freundin nach Barcelona hinterher, die Weihnachten bei ihrer katalanischen Familie verbrachte.

Hallo Barcelona, hallo neues Leben!

Meine Freundin und ich feierten Silvester tanzend auf den Ramblas von Barcelona und ich wusste in dieser Nacht, dass der erste, kleine und doch ganz grosse Schritt in mein neues, völlig unabhängiges, freies Leben geschafft war. Barcelona hat seither übrigens einen fixen Platz auf meiner jährlichen Reise-ToDo-Liste. Ehrensache, quasi ❤
Mehr zu Barcelona gibt’s übrigens im Artikel 6 Tipps für einen perfekten Tag in Barcelona.

Viele Leute wollten mir damals, in der Phase meines Neubeginns, Mut zusprechen, indem sie sagten, dass ich bestimmt wieder einen Partner finden würde, mit dem ich tolle Reisen unternehmen würde. Doch für mich war stets klar, dass ich das eine auf keinen Fall vom anderen abhängig machen durfte. Nein, ich wollte nicht Däumchen drehend auf «Mister Right» warten, sondern meinen eigenen Weg gehen – ohne Wenn und Aber.

Es war eine sehr intensive Zeit damals und natürlich hatte ich deutlich mehr Fragen als Antworten im Kopf, wie mein Leben wohl weitergehen wird. Aber egal, jetzt hiess es primär mal einfach am Ball zu bleiben, mutige und realistische Schritte zu planen und umzusetzen – erhobenen Hauptes, den Blick stets nach vorn gerichtet…

 

 

Kapstadt – Wo zwei Ozeane sich knutschen

Im Anschluss an die Bike-Safari durch Namibia gönnte ich mir noch eine Woche Kapstadt. Es war ein Wiedersehen nach neun Jahren mit der Two-Oceans-Metropole und es fühlte sich an, als ob du eine alte Liebe wiedertriffst 💗 … und jaaaa, es hat erneut gefunkt zwischen uns beiden 😍

Ich wohnte in einem gemütlichen AirBnB-Appartment direkt am Fusse von Kapstadts Wahrzeichen, dem Tafelberg. Natürlich liess ich es mir nicht nehmen, ihn zu besteigen – also den Tafelberg, meine ich (Räusper!). Doch auch sonst erlebte ich am «Kap der Guten Hoffnung» viele magische und unbezahlbare Momente – es sind Momente für die Ewigkeit. Ich trage sie in meinem Herzen.

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/September 2015

Impressionen meiner Bike-Safari durch Namibia

Das Jahr 2015 war ein besonderes Jahr für mich. Warum und weshalb verrate ich hier.

Hier ein paar Impressionen zu einem meiner ganz besonderen Reise-Leckerbissen. Per Bike gings im September 2015 quer durch Namibia.

Natürlich gibts auch jede Menge Geschichten zu den Bildern. Es sind eindrückliche Geschichten. Witzige Geschichten. Verblüffende Geschichten. Es sind Geschichten, die mich geprägt haben und für die ich mein Leben lang dankbar sein werde. ❤ Stay tuned.

Verwandter Artikel: Bike-Safari durch Namibia

Im Anschluss an diese Bike-Safari gönnte ich mir noch ein paar Tage in der Two-Oceans-Metropole Kapstadt.

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/September 2015

Yucatán – Eine Reise zu den Spuren der Maya …und mir selbst

Das Jahr 2015 war ein besonderes Jahr für mich. Warum und weshalb verrate ich hier. Jedenfalls gönnte ich mir zur Feier des Jahres ein paar besondere Highlights. Als erstes gings im März nach Mexiko. Auf die Halbinsel Yucatán, um genau zu sein. Mexiko stand eigentlich nie wirklich auf meiner Bucketlist aber wer hätte diese drollige Sombrero-Dame an der Ferien- und Sportmesse in Zürich denn ernsthaft ablehnen können? Ich jedenfalls konnte es nicht, packte stattdessen bereits wenige Wochen später meinen Koffer und zog los…

Als ich dann an jenem Sonntag Abend zu später Stunde endlich im Hotel Fiesta Americana in Cancún ankam, meinte der Receptionist, dass er eine kleine Überraschung für mich parat hätte. Für den Bruchteil von Sekunden fragte ich mich, wie empfänglich ich – nach der langen Reise – gerade für Überraschungen war. Doch Pedro plapperte unbeirrt drauf los. Allmählich kapierte ich und liess mich jauchzend auf sein Angebot ein. Heiliger Sombrero! Anstelle des gebuchten einfachen Zimmers haben die mir – zu den gleichen Konditionen, wohlverstanden! – ein vollausgestattetes 4-Personen-Appartement anvertraut: rie-sen-gross, zwei Terrassen mit seitlichem Meerblick (wow!), zwei TVs (ich hab nicht mal einen benutzt!), Bügeleisen (öhm…), Sprudelwanne und komplett ausgestatteter Küche… WOW, hier liess es sich leben!
Der Haken an der Geschichte? Es gab keinen. Ausser den hinter der Badezimmertür. Und um den war ich äusserst froh. Wo sonst hätte ich denn bitteschön meinen kuscheligen Bademantel aufhängen sollen? Hachhach, manchmal meint es das Schicksal eben einfach gut mit mir 😉

In den folgenden zwei Wochen unternahm ich einige Touren zu den eindrücklichen Spuren der Maya. Der Zufall wollte es, dass ich ausgerechnet an einem Freitag, der Dreizehnte die mystische Ruinenstätte von Chichén Itzá (siehe Bilder unten) bestaunte.

*sing* … und diese Pyramide, die ich meine nennt sich MAYA, mystisch-zauberhafte Pyramide Maya…

Wenn ich nicht gerade um irgendwelche antiken Steine oder unterirdische Süsswasserlöcher – sogenannte Cenoten – herumkraxelte, strampelte ich ungezählte Kilometer an den endlosen weissen Traumstränden von Cancún und Playa del Carmen ab.

Ich nutzte die Zeit in Mexiko gleichzeitig für eine kritische Selbstreflexion. Egal was ich gerade unternahm, Arbeitsbuch und Notizblock waren stets in meinem Rucksack mit dabei. Ich habe in den zwei Wochen sehr viel über mich selbst gelernt und dabei sogar eine bisher völlig unbeachtete „Pendenz“ aus meiner Jugendzeit aufgedeckt. Etwas, was mich unbewusst, aber massgeblich für mein weiteres Leben geprägt hatte und was ich sogar mir selbst gegenüber jahrelang erfolgreich verheimlicht hatte. Unglaubliche 28 Jahre später ist er schliesslich in Mexiko gefallen, der Groschen! Ich bin dankbar für diesen Augenöffner. Er hat mich vorwärts gebracht und so manches Fragezeichen tief in mir drin in harmlose Punkte, entspannte Gedankenstriche, bewusst eingesetzte Semikolons oder aber überzeugte Ausrufezeichen verwandelt…

Hier noch ein paar Impressionen aus dem Tortilla-Land: CORN to be wild 😉

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Cenote Ik Kil

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CORN to be wild 😉

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Fiesta Mexicana in Mérida

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summ, summ, summ… Mayas in Tulúm

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Desayuno Yucateco

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